Dachdeckerinnen und Dachdecker arbeiten den ganzen Tag an der frischen Luft. Um diesen Beruf ausüben zu können, müssen Sie zu einhundert Prozent schwindelfrei sein, denn selbst ein durchschnittliches Einfamilienhaus hat eine Höhe von ca. 10 Metern. Als Dachdeckerin bzw. Dachdecker stellen Sie die Holzkonstruktionen für Dachstühle her. Hierbei ist Millimeterarbeit gefragt, denn wenn die Maße nicht korrekt verarbeitet werden, passt der Dachstuhl nicht genau auf das Gebäude.
Kontaktiert Sie ein Kunde, liegt meist ein Dachschaden vor. Hat ein Sturm durch starke Böen das Dach an einzelnen oder mehreren Stellen abgedeckt und/oder Nässe tritt ein, ist es Ihre Aufgabe als Spezialist dafür zu sorgen, dass das Dach fachgerecht zugedeckt wird und der Kunde schnellstmöglich wieder im Trockenen sitzt. Wenn der Niederschlag jedoch zu stark ist, um die Reparatur sofort sachgemäß zu verrichten, sind Sie bei Vertragsabschluss gesetzlich dazu verpflichtet, das Haus provisorisch zu schützen, um einen weiteren Nässeeintritt zu verhindern. Ebenso stellt das (nachträgliche) Einbauen von Dachfenstern für Sie kein Problem dar. Sie kennen sich mit Abdichtungstechnik aus und verlegen auf Wunsch auch Solaranlagen auf den Dächern Ihrer Kunden. Um einen einwandfreien Ablauf des Regenwassers zu gewähren, bringen Sie Regenrinnen an und kümmern sich um deren Instandhaltung.
Schulabschluss: Hauptschulabschluss
Ausbildungsart: dual (Berufsschulunterricht und Betrieb)
Dauer: 3 Jahre
Im Laufe der Ausbildung haben Sie die Möglichkeit, sich auf einen dieser fünf Schwerpunkte zu spezialisieren:
Die Voraussetzung zur Ausbildung als Dachdeckerin bzw. Dachdecker ist ein Hauptschulabschluss. Angehende Dachdecker besuchen während ihrer Ausbildung eine Berufsschule, in der wesentliche theoretische Grundlagen gelehrt werden. Durch simultane Arbeitseinsätze im Ausbildungsbetrieb findet das Gelehrte direkt Anwendung und wird mit den Praxiserfahrungen verbunden. Mit den Kolleginnen und Kollegen fährt man zu verschiedenen Baustellen und übernimmt erst einmal kleinere Aufgaben. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr werden die Grundkenntnisse vertieft. Auszubildende zur Dachdeckerin und zum Dachdecker besuchen dann, zusätzlich zur Berufsschule, Kurse zu den verschiedenen Werkstoffen und Handwerkstechniken, um ihre Kenntnisse zu erweitern. Spätestens zu Beginn des dritten Lehrjahres unterstützen Sie aktiv auf den verschiedenen Baustellen und bringen Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten auf den Dächern der Stadt mit ein.
Schwindelfreiheit gilt als wichtigste persönliche Voraussetzung, wenn man erwägt, Dachdeckerin bzw. Dachdecker zu werden. Man arbeitet meistens auf Dächern, die eine Höhe von 10 Metern oder mehr haben. Handwerkliches Geschick und Interesse sind ebenfalls essenzielle Voraussetzungen für diesen Ausbildungsberuf. Da Dachdeckerinnen und Dachdecker oft schwere Werkstoffe tragen müssen, ist eine gute körperliche Verfassung nicht zu unterschätzen. Zusätzlich sollten Sie nicht wetterempfindlich sein, da Sie im Sommer unter sehr heißen Temperaturen arbeiten, während das Wetter in der zweiten Jahreshälfte kalt und nass ist. Da Sie dafür verantwortlich sind, das Dach als schützendes Element des Hauses robust und beständig zu erbauen, gilt das Gebot der Genauigkeit. Sorgfältiges Arbeiten ist daher unabdingbar.
06.00 Uhr Arbeitsbeginn
9.00 Uhr Frühstückspause
12.30 Uhr Mittagspause
17.30 Uhr Feierabend
Im Sommer beginnt ein Arbeitstag der Dachdeckerin / des Dachdeckers um 07.30 Uhr oder sogar noch früher.
Ein typischer Tag beginnt mit der Fahrt zur Baustelle, dort findet ein kurzes Aufgaben-Briefing statt und Sie beginnen mit Ihrer Arbeit. Ziel ist es, so viel wie möglich zu erledigen, solange die Temperaturen noch angenehm sind.
Um 09.00 könnten Sie herzhaft in Ihr Frühstücksbrot beißen, um dann gestärkt
zurück an die Arbeit zu gehen. Wenn es um die Mittagszeit heißer wird, fällt das Arbeiten deutlich schwerer, daher folgt um 12.30 Uhr eine Mittagspause.
Während der Sommermonate haben Dachdeckerinnen und Dachdecker mehr zu tun als im Winter, daher ist es möglich, dass Sie an mehreren Baustellen pro Tag arbeiten. Das Team teilt sich eventuell auf und Sie fahren nach der Mittagspause mit einer Kollegin oder einem Kollegen zu einer weiteren Baustelle, wo Sie dann bis zum Feierabend gegen 17.00 Uhr andere Tätigkeiten verrichten.
Um das beständige Wetter im Sommer bestmöglich zu nutzen, machen Dachdeckerinnen und Dachdecker in den Sommermonaten häufig Überstunden. Diese nutzen Sie dann während der kalten Jahreszeit, um Fehlstunden auszugleichen.
Aber was machen Dachdeckerinnen und Dachdecker, wenn es auch mal im Sommer regnet? Ist der Niederschlag so stark, dass nicht mehr weitergearbeitet werden kann, sind Sie als Verantwortlicher gesetzlich dazu verpflichtet, das offene Dach vor Nässe zu schützen, bis die Schlechtwetterfront abzieht und Sie die Deckarbeiten wieder aufnehmen können.