Pädagogisch ausgebildet, geduldig und ausgeglichen – diese Eigenschaften zeichnen Erzieherinnen und Erzieher aus. Mit mehr als 20 Kindern pro Gruppe sind außerdem Nervenstärke und Durchsetzungsvermögen gefragt. Wenn Sie zusätzlich noch Freude daran haben, Kindern die Welt zu erklären, mit ihnen neue Dinge zu entdecken und ihnen wichtige Verhaltensweisen mit auf den Lebensweg zu geben, ist der Job für Sie gemacht.
Staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher interagieren vorwiegend mit Kindern. Zu ihren Tätigkeiten zählen das Beobachten und Betreuen beim Spielen, die Begleitung bei Kreativangeboten wie Bastelaktionen oder die Unterstützung beim Einnehmen von gemeinsamen Mahlzeiten. Zudem geben Erzieherinnen und Erzieher den Kindern durch Begrüßungs- oder Verabschiedungsrituale (z. B. Stuhlkreis) eine feste Tagesstruktur.
Eine ebenso wichtige Aufgabe ist die Kommunikation des Teams. Gemeinsam wird der Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes beobachtet, bewertet und in entsprechenden Dokumentationen festgehalten. Daraus leiten sie pädagogische Maßnahmen ab, die besondere Fähigkeiten oder Defizite des Nachwuchses fördern bzw. minimieren.
Auch der regelmäßige Austausch mit den Erziehungsberechtigten gehört zu den Aufgaben von Erzieherinnen und Erziehern. In regelmäßigen Abständen führen staatlich anerkannte Erzieher Elterngespräche, in denen zum Beispiel Verhaltensauffälligkeiten oder Fortschritte des Kindes thematisiert werden.
Lesen Sie gerne mehr zu den Qualifikationen, die Erzieherinnen und Erzieher für ihre Tätigkeiten brauchen.
Schulabschluss: mittlerer Bildungsabschluss
Ausbildungsart: schulische Aus- bzw. Weiterbildung an Fachschulen oder Berufsfachschulen (landesrechtlich geregelt)
Dauer: 3–6 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)
Die Voraussetzung zur Ausbildung als Erzieherin bzw. Erzieher ist ein mittlerer Bildungsabschluss. Angehende staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher besuchen während ihrer Ausbildung zunächst eine (Berufs-)Fachschule, in der wesentliche theoretische Grundlagen gelehrt werden. Doch auch die Praxis kommt durch mehrwöchige Praktika und Arbeitseinsätze in entsprechenden Einrichtungen nicht zu kurz. Die Dauer des theoretischen und praktischen Teils ist landesrechtlich geregelt und kann, je nach Bundesland, variieren. Die Ausbildung dauert drei Jahre (Vollzeit) bzw. sechs Jahre (Teilzeit).
Eine persönliche Voraussetzung ist ein großes Verantwortungsbewusstsein, denn das Wohl der Kinder hat oberste Priorität. Bei Kindern mit Auffälligkeiten müssen Sie rational abwägen, ggf. pädagogische Maßnahmen ergreifen oder Handlungsempfehlungen geben. Zudem zeichnet Sie Ihre kommunikative Persönlichkeit aus: Im Umgang mit Kindern, Kolleginnen und Kollegen sowie Erziehungsberechtigten zeigen Sie sich aufgeschlossen und treffen den richtigen Ton.
Neben der klassischen Erzieherausbildung, die aus einem schulischen und praktischen Teil besteht, gibt es die Möglichkeit einer Umschulung. Ein Ausbildungsmodell ist die duale Ausbildung, die sich besonders für einen Quereinstieg oder für Berufstätige eignet. Statt der üblichen drei Jahre absolvieren Sie die Ausbildung in Teilzeit. Diese schließt aber ebenfalls mit der Berufsbezeichnung staatlich anerkannte/r Erzieher/in ab. Danach haben Sie die Möglichkeit, sich bundesweit in sämtlichen Kitas oder anderen pädagogischen Einrichtungen zu bewerben.
An den Voraussetzungen ändert sich dennoch nichts: Sie sollten mindestens den mittleren Bildungsabschluss haben, empfohlen wird Fachabitur.
07.00 Uhr Arbeitsbeginn
10.00 Uhr Beschäftigung
12.00 Uhr Mittagszeit
14.00 Uhr Angebote
16.00 Uhr Verabschiedung
17.00 Uhr Feierabend
Ein typischer Tag in einer Kindertagesstätte beginnt meist gegen 7.00 Uhr. Ab dann nehmen Sie bereits die ersten Kinder in Empfang. Bis 9.00 Uhr ist die Gruppe in der Regel vollständig. Nachdem eine Vielzahl der Kinder bereits gefrühstückt hat – je nach Alter unter Ihrer Begleitung – folgt in vielen Kindergärten ein Begrüßungsritual (Stuhlkreis/Morgenrunde o. Ä.).
Je nach Jahreszeit und Wetterlage betreuen Sie als Erzieherin bzw. Erzieher die Kinder bei Spielen innerhalb der Einrichtung oder verbringen bis zur Mittagsstunde Zeit auf dem Außengelände. Jüngeren Kindern helfen Sie dazu beim Anziehen entsprechender (Regen-)Kleidung. Erst einmal im Außenbereich, ist Ihre Aufmerksamkeit gefragt: Sie schätzen Gefahrensituationen richtig ein und greifen im Notfall ein, um Kinder vor Verletzungen beim Klettern oder Spielen zu schützen. Gleiches gilt auch für gelegentliche Ausflüge, die ein hohes Maß an Organisation und Konzentration des pädagogischen Fachpersonals erfordern.
Staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher betreuen die Kinder außerdem während des Mittagessens und versorgen jüngere Kinder mit altersgerechten Nahrungsmitteln. Zudem haben Erzieher die Aufgabe, Kinder für den Mittagsschlaf vorzubereiten.
Bis in die Nachmittagsstunden organisieren Sie kreative Angebote für die älteren Kinder. Dabei überlegen Sie ganz genau, welche Fähigkeiten mit welchem Angebot ausgebaut werden sollen. Gefördert werden können unter anderem die Motorik, die Fantasie oder die Geduld. Sie beobachten währenddessen die Entwicklungsstände der Kinder und dokumentieren diese.
Gegen 16 Uhr trifft ein Großteil der Erziehungsberechtigen ein. Diese informieren Sie über Auffälligkeiten oder Fortschritte des Kindes.
Als Erzieherin oder Erzieher führen Sie – meist wöchentlich – Teamgespräche. Diese finden häufig in den frühen Abendstunden, nachdem alle Kinder die Einrichtung verlassen haben, statt. Meist werden organisatorische Sachverhalte geklärt.
Geschafft! Nach einem aufregenden und anstrengenden Tag in Ihrem Job als Erzieherin bzw. Erzieher geht es in den Feierabend.