Die Digitalisierung spielt in der Arbeitswelt bereits seit Jahren eine große Rolle, immer mehr Arbeitsprozesse werden heute digital unterstützt. Laut einer Studie der OECD arbeiten nur noch 8% der Arbeitnehmer ohne Computer. Nicht nur in den IT-Berufen ist technisches Know-How gefragt, auch Handwerker oder Kaufleute sind immer stärker mit Digitalisierungsprozessen jenseits der Office-Programme konfrontiert. Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.
Dieser digitale Wandel der Arbeitswelt wird als „Arbeit 4.0“ bezeichnet. Die Zahl „4“ steht dabei für den vierten großen Meilenstein in der Geschichte des modernen Arbeitsmarktes:
Wie umfassend und bedeutend der digitale Wandel der Arbeitswelt ist, zeigt die starke Bedeutung, die ihm in der Politik beigemessen wird. 2016 stellte die damalige Arbeitsministerin Andrea Nahles ein sog. Grünbuch mit Richtlinien und Vorschlägen zu dieser Thematik vor. Das Buch ist das Ergebnis eines Dialogprozesses des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales mit dem Titel „Arbeiten 4.0“. Dabei geht es nicht nur um den technischen Wandel zukünftiger Arbeitsmodelle, sondern auch um arbeitsrechtliche und soziale Aspekte: Welche Herausforderungen kommen auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu und wie werden faire Arbeitsbedingungen in Zukunft erreicht? „Arbeit 4.0“ ist also nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Dies schließt beispielsweise auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung und den Abbau von Barrieren im Berufsleben ein.
Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung steigt stetig. Gleichzeitig ist die Geburtenrate auf einem dauerhaft niedrigen Niveau. Welche Herausforderungen bringt der demografische Wandel mit sich? Durch welche Maßnahmen können junge Familien ausreichend unterstützt werden?
Der Wandel des Arbeitsmarktes bringt viele Chancen, aber auch große Herausforderungen mit sich. Es müssen Konzepte geschaffen werden, die Flexibilität auf der einen und Sicherheit auf der anderen Seite garantieren. Damit ist „Arbeit 4.0“ auch immer eine soziale und politische Herausforderung. Die fortschreitende Digitalisierung verändert nicht zuletzt auch das Bildungssystem: Immer mehr Berufe erfordern eine akademische Ausbildung. Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sind nicht mehr nur Teil der Ausbildung, sondern für die Dauer des gesamten Berufslebens unabdingbar.